Als Milla von ihrer Großmutter, die
auf Mallorca lebte, einen Souvernirladen erbt, versteht sie die Welt
nicht mehr. Wieso war sie erst eine Woche vorher verstorben. Sagte
ihre Mutter Sarah nicht, sie wäre schon längst tot? Und wieso
Mallorca, wenn doch die Familie aus Andalusien stammt?
Obwohl sie gerade in den
Hochzeitsvorbereitungen mit Paul steckt, fliegt sie mit ihrer Mutter
nach Mallorca, zur Beerdigung und Besichtigung des Ladens, unter der
Maßgabe ihn zu verkaufen.
Sie trifft aber dort auch Freunde und
Bekannte von ihrer Großmutter und erfährt, wie sie gelebt hat, wie
sie zu ihrem Laden kam und vieles mehr.
Was in dem Roman aufgedeckt wird, ist
der Hass der Juden auf der Insel Mallorca im 2. Weltkrieg. Die
Familie ihrer Großmutter hatte zwei Töchter, die eine wurde von
einem deutschen NS-Offizier erschossen. Da sie Angst um ihre andere
Tochter hatten und diese ihre Eltern glücklich machen wollte, verbot
sie sich ihre damalige Liebe zu einem blonden deutschen jungen Mann.
Außerdem wurde sie von einer Gruppe Halbstarker bedroht und
beschimpft.
Als sie merkte, dass sie schwanger ist
(von wem kann ich hier nicht verraten) , stimmte sie zu, einen für
sie ausgesuchten Mann zu heiraten, den sie nicht liebte. Zu damaliger
Zeit alleinstehend mit Kind, das wäre eine Schande gewesen und ihre
Eltern hätten ihr das auch nicht verziehen. Wobei sie etwas anderes
dachte, als dann am Ende des Buches heraus kommt, aber da ist es
bereits zu spät, um Vergangenes nachzuholen bzw. anders einzuordnen.
Während ihres Aufenthaltes auf
Mallorca geschieht so einiges, da sie mit vielen Leuten ins Gespräch
kommt, von heute und damals, mit Bewerbern für den Laden, den sie
dann doch nicht verkauft, sondern selbst behält, auch wenn sie damit
ihre Hochzeit gefährdet und sich Leandro, dem Besitzer des Cafes von
nebenan, eher nähert und in schätzen und lieben lernt.
Das Wichtigste ist aber, dass die große
Liebe der Großmutter, der ihr damals eine Finca mit Mandelbäumen
gewidmet hat, zurück nach Mallorca kommt, leider zu spät. Aber
dabei stellt sich noch etwas ganz anderes heraus, was zum x. Mal ein
neues Licht auf das Leben von Abbigail, der Oma wirft – hätte man
das vorher gewusst, wäre eine andere Kindheit ganz anders verlaufen.
Weil es eine unschöne Sache war, weswegen sie schwanger wurde –
und nicht wie gedacht oder gewünscht. Der Mann von ihr hat sich
außerdem als ein Tyrann erwiesen, mit dem sie nicht glücklich war.
Ja, ich weiß, das ist nun die zweite Herz-Schmerz-Geschichte, die ich gelesen habe,
aber es gibt immer einen historischen
traurigen Hintergrund, der authentisch zur Historie ist und zu dem
die Autoren eine plausible Geschichte konstruieren.