Derzeit sind bei den meisten Bio-Produkten 2 Siegel aufgedruckt und zwar das alte und das neue Biosiegel. Bei veganen mitunter auch das Vegan-Label. Wichtig aber ist die Angabe der Öko-Kontrollstelle. Fehlt diese ist es kein Bio.
Bioland und Demeter haben was Düngemittel und Pestizide angeht sehr strenge Richtlinien, d.H. bei Demeter dürfen gar keine Pestizide eingesetzt werden.
Von wegen Lesebrille ist für mich ne Ausrede! Man sollte grundsätzlich bei Produkten, die man noch nicht kennt, die Etiketten lesen, schon allein wegen der Inhaltsangaben. Für Diabetiker kann das lebenswichtig sein.
Natürlich ist Bio teurer, derweil schon der Anbau wesentlich kostspieliger ist.
Unkrautvernichtungsmittel werden nicht angewandt, die meisten Bio-Bauern haben nur kleine Flächen und das mit einer sinnvollen Gemischtanpflanzung, da wird meist das Unkraut noch per Hand gerupft. Ebenso erfolgt die Ernte meist per Hand und nicht maschinell. Das kostet nunmal! Witzigerweise ist jeder bereit für Spargel mehr zu bezahlen, aber bei anderen Erzeugnissen hörts dann auf?
Ich weiß nur zu gut, was es heißt z.B. Topinambur in fiesem, nasskalten Wetter, auf matschigem Acker die Knollen mit der Grabegabel auszubuddeln, anschließend per Hand zu waschen (weil der Kunde ja keine Erde an Topi oder Kartoffeln haben möchte? Würden mehr Verbrucher zu Bio-Produkten greigen, wären sie auch deutlich preiswerter, weils dann die Menge macht. Wusstet Ihr, dass ein Bio-Erzeuger keine Subventionen erhält, während der konventionelle Landwirt für jeden Sch.., für Ausfälle etc. "Zucker in den Allerwertesten" geblasen bekommt? Für die Mehrarbeit und das ist ne Landwirtschaft ohne Einsatz von künstlichen Düngern und Pestiziden kriegt der Bio-Anbauer nix. Stellt ein Landwirt um von konventionell auf Bio bekommt er die ersten 2 Jahre deutlich weniger Erlös, sogenannte Umstellungsware. Sorry, aber mir als Verbraucher ist es doch wichtiger Lebensmittel ohne Pestizide, ohne Kunstdünger, ohne Tierleid (macht übrigens alles die Böden sprich die Umwelt kaputt) zu verzehren, als möglichst billiges Kram zu kaufen. Und ja, das kann man sich durchaus leisten.
Problem ist nämlich, dass die Deutschen bald führend sind im Konsum. Da wird für alles Geld ausgegeben, Billig-Urlaub, Billig-Elektrokrams, das neueste Handy, das neueste TV, Auto etc., aber bei Lebensmitteln wird gespart. Merkt Ihr was? Das ist sparen am falschen Ende. Lebensmittel heißen so, weil man sie zum Leben benötigt, weil man sonst schlichtweg verhungert, an Mangelernährung leidet. Stattdessen kauft man sich lieber vergiftete Lebensmittel, Hauptsache der Apfel ist glänzend und groß, Hauptsache die Gurke lang genug, Qualität und gesund ist nen Witz, hauptsache billig, gesund ist da Nebensache. Lieber nen Industriebrot kaufen als den Fachbäcker der noch per Hand arbeitet mit gesunden Rohstoffen zu unterstützen.
Gegen Massentierhaltungen ist fast jeder, ist aber nicht bereit mehr Geld auf die Theke zu legen. Das passt nicht!